Experiment Gastfamilie
Leon

Experiment Gastfamilie

Ein Däne in Österreich

"Er ist mittlerweile einer von uns"
YFU Austria:

Warum habt ihr euch entschieden ein Gastkind aufzunehmen?

Leon:

Weil wir die Idee gut finden und dankbar waren, dass unsere Tochter Anika auch in einer Gastfamilie aufgenommen wurde. Außerdem hat uns das "Experiment Gastfamilie zu sein" gereizt.

Auf Kurzurlaub im Waldviertel
YFU Austria:

Was hattet ihr für Vorstellungen von eurem neuen Familienmitglied? Was hat sich bewahrheitet, was war anders?

Leon:

Wir hatten keine bestimmten Vorstellungen und die sind auch eingetreten ;-). Wir waren einfach offen für einen jungen Menschen und gespannt, wer da kommt und wie er ist. Wir sind froh, dass alles sehr unkompliziert abläuft, auch wenn es anders ist als ohne Thor!

YFU Austria:

Was macht eure Familie typischerweise gemeinsam? Wie hat die Aufnahme eines Austauschschülers das verändert?

Leon:

Unser gemeinsames Abendessen und das Mittagessen am Wochenende dauern jetzt viel länger, weil wir uns mehr austauschen. Wir haben schon einen gemeinsamen Kurzurlaub und ein paar schöne gemeinsame Ausflüge gemacht. Thor beteiligt sich an allen Aktivitäten, die unsere Kinder und andere junge Menschen ansprechen.

YFU Austria:

Wie sind die Rollen in der Familie verteilt? Welchen Platz nimmt euer Gastkind ein?

Leon:

Thor ist mittlerweile einer von uns. Wir verstehen uns von Woche zu Woche besser (nicht nur sprachlich) und er lebt fast so mit uns wie unsere Kinder Anika und Yannik. Fast so, weil die ganz enge Vertrautheit Lebensjahre braucht und wir auch nicht erwarten, dass Thor "unser Kind" wird, auch wenn er ein wertvoller und wichtiger Teil unserer Familie in diesem Jahr ist!

YFU Austria:

Was hat euer Gastkind am Anfang am Zusammenleben verwundert?

Leon:

Das müsst ihr Thor fragen. Aber ich glaube, da gab es doch einiges ;-).

YFU Austria:

Wann hat sich der Alltag mit eurem Gastkind eingestellt? Woran habt ihr das gemerkt?

Leon:

Nach ca. einem Monat, schätze ich. Gemerkt haben wir es daran, dass wir nicht mehr überlegt haben: Was machen wir heute mit Thor? Thor war einfach da und hat sein Leben gelebt, ohne unsere ständige Betreuung. Das ist gut!

YFU Austria:

Erzählt eine Anekdote aus dem Alltag mit eurem Gastschüler!

Leon:

"Why not" und "It's ok" waren am Anfang die wichtigsten Aussprüche von Thor. Er sagte diese 2 Sätze zu allem, was man ihn gefragt hat.
"Magst du was zu essen?" - "Why not." "Wie schmeckt dir das Essen?" - "It's o.k." "Wie war dein Tag?" - "It's o.k." "Wie wäre es mit...?" - "Why not." Seit wir Thor kennen und er uns, differenziert er schon viel mehr in seiner Beurteilung ("Das Essen war wirklich sehr sehr gut.", "Das schmeckt mir nicht.") und wir sind draufgekommen, dass "It's o.k." eigentlich gar nicht so positiv gemeint war, wie es zunächst in unseren Ohren geklungen hat ;-)!