Ein Brasilianer wünscht sich Cordon Bleu

Eines der Wörter, die Yuri als Erstes konnte, war „anders“. Zum Beispiel, sieht österreichischer Mais aus wie brasilianischer Mais - aber anders! Yuri hatte Sprachbegabung und lernte die deutsche Sprache schnell - sprechen und schreiben. Besonders viel Spaß hatten wir in der Küche in der wir brasilianische und deutsch-österreichische Küche kombiniert haben. Mit viel lauter Musik und noch lauterem Gesang von Yuri. Unsere Ohren sind noch dabei sich zu regenerieren.

Im Laufe des Jahres haben wir gemeinsam viel unternommen und wanderten viel mit unseren zwei Hunden bergauf und auch um verschiedene Seen. Es gab jedoch zwei Highlights - der Besuch in einer Therme und der Skikurs in der Gaal. Nachdem wir uns alle in die, wirklich nicht sehr bequemen, Skischuhe gequält haben, nahm das Spektakel seinen Lauf. Auch wir sind seit 12 Jahren nicht mehr Ski gefahren, also kann man sich lebhaft ausmalen, was für ein Bild wir auf der Piste abgegeben haben. Zwei Skilehrer, haben vier Stunden an uns vier Personen ihr Bestes gegeben. Vergebens. Aber trotz allem war es ein wunderschöner Tag. Hut ab, vor Yuris Leistung.

In der letzten Woche vor seiner Rückkehr wünschte er sich drei Dinge von uns. Wir sollten Cordon Bleu für ihn zubereiten, mit ihm Bowlen gehen und gemeinsam mit seinen Freunden einen Spaziergang um den Ingering See machen, inklusive einem Picknick. Bei allen drei Unternehmungen hatten wir viel Spaß, jedoch hatten alle im Hinterkopf, dass es die letzten gemeinsamen Tage waren. Diese vergingen wie im Fluge. Plötzlich fanden wir uns am Flughafen wieder und es wurde ernst. Yuri stand wie ein echter Steirerbua vor uns, mit Lederhose und Trachtenhemd. Was soll ich sagen? Der Abschied war furchtbar. Aber wir hoffen sehr, dass wir uns bald wiedersehen. Gott sei Dank gibt es das Internet. Wenn alles klappt, kommt er uns wieder besuchen. Und mit seiner Rückkehr beginnt ein neuer Lebensabschnitt für uns alle. Wir sind sehr gespannt darauf.