Familienbesuch in Georgien
Loni

Familienbesuch in Georgien

Besuch bei der Austauschtochter

Eine Freundschaft fürs Leben

Zwei Jahre ist es her, dass wir uns vor dem Auslandsjahr unserer Tochter spontan entschlossen, auch selbst Gastfamilie zu werden. Mari aus Georgien kam in unsere Familie, und nach kurzer Zeit war es so, als hätten wir schon immer zwei Töchter gehabt. Ein tolles Jahr voller gemeinsamer Familienerlebnisse, neuer Freundschaften und Ausflüge folgte. Nicht nur unsere Mädels verstanden sich gut. Dank Facebook und Skype chattete Mari mit ihren Schulfreundinnen in fast perfektem Wienerisch und auch unsere beiden Familien aus Österreich und Georgien kamen sich näher. Wir kommentierten gegenseitig Fotos in einem Sprachenmix aus Deutsch, Englisch und Georgisch, und sprachen davon, uns irgendwann auch persönlich kennenzulernen.
 
Viel zu schnell musste Mari wieder zurück nach Tbilisi und Vanessa begann ihr Austauschjahr in Chile. Aber der Kontakt blieb über drei Kontinente bestehen. Und im August war es tatsächlich soweit: wir verbrachten unseren Urlaub in Georgien! Dort lernten wir ein wahnsinnig schönes und sicheres Urlaubsland kennen. Wir wurden von Maris Familie unglaublich warmherzig willkommen geheißen! Es war so schön, unsere georgische Tochter für zwei Wochen wieder für uns zu haben, ihre Familie kennenzulernen, und ihr schönes Heimatland in zahlreichen Ausflügen gemeinsam zu erleben.

In zwei Wochen haben wir das Land kreuz und quer durchreist und von den 15 'Heritage Sites' der Unesco in Georgien sicher mehr als die Hälfte gesehen. Eines schöner als das andere. Auch die Sprache und völlig andere Schrift war uns nach zwei Wochen viel vertrauter und wäre sicherlich spannend für jedes Austauschjahr.
   
Am vergnüglichsten war jedoch sicherlich die echt georgische Geburtstagsfeier zu der wir eingeladen waren: Die Tische bogen sich unter dem leckeren georgischen Essen. Jedes Glas Wein wurde von Tischreden begleitet. Getrunken haben wir aus traditionellen Trinkgefäßen - Tonschüssels, kleinen Trinkhörnern, und die Krönung: riesige Steinbockhörner die „Wachtanguri“ genannt werden. Mit diesen ein Meter langen Steinbockhörnern und entsprechend reichlichem Inhalt gab es dann auch eine Art Bruderschaftstrinken. Dass wir dieses Erlebnis mit unseren georgischen Freunden teilen durften, werden wir nie vergessen. Die Trinksprüche in vier Sprachen auch nicht.

Dass die beiden Mädels und unsere Familien-Clans sich auch in Zukunft weiter treffen werden, ist klar - in Wien oder Tbilisi. In diesen nur zwei Jahren haben wir uns über YFU mit drei Familien weltweit verbunden. Neben Mari haben wir auch unsere zweite, belgische, Gasttochter liebgewonnen und Vanessa musste ihre chilenische Familie und Freunde zurücklassen. Wir freuen uns auf viele weitere YFU-Kids aus aller Welt. Für uns ist klar: YFU verbindet Menschen. Nicht nur die Kinder selbst, sondern wenn man sich darauf einlassen möchte, auch mit Freundschaften zwischen den Familien quer durch alle Kontinente. Ich kann daher nur nur überzeugt sagen: YFU, du veränderst Lebenswege.